Work-Life-Balance, eine nette Theorie?
Der Begriff Work-Life-Balance steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang stehen. Doch wie gelingt das?
Um eine solche Balance auch als angestellte Ärztin oder Arzt herstellen zu können sind gewisse Grundbedingungen erforderlich.
Es bedarf verschiedener Arbeitszeitmodelle, um auf die individuelle Lebenssituation aller Kolleginnen und Kollegen eingehen zu können.
Besondere Ansprüche ergeben sich einerseits durch die Familie, andererseits aber auch durch das Nachgehen einer weiteren Tätigkeit, wie zum Beispiel dem Betreiben einer Wahlarztordination oder auch einer zeitintensiven anderen Freizeitbeschäftigung.
Werden Anstellungsmodelle in entsprechender Form von Ihrem Arbeitgeber angeboten, die es Ihnen theoretisch ermöglichen Arbeit und Leben in Balance zu bringen? Gelingt es Ihnen bei entsprechendem Modell dieses tatsächlich zu leben? Oder gehören Sie zu den Kolleginnen oder Kollegen, die sich auf 50% reduzieren ließen, aber mit geleisteten Überstunden eigentlich eine 100% Stelle ausfüllen und nur aus sogenannter „Kollegialität“ nicht Ihr vertraglich beschlossenes Modell leben?
Für mich bedeutet Work-Life-Balance jedenfalls nicht, dass nur genug Freizeit zur Verfügung stehen muss um sich vom Job zu erholen, sondern auch der Arbeitsanteil den wir zumeist im Krankenhaus verbringen muss in Balance bewältigbar sein.
Dazu gehört insbesondere ein gutes Arbeitsklima mit respektvollem Umgang innerhalb der Kollegenschaft. Leider ist zu beobachten, dass unter dem Alltagsstress auch die Umgangsformen leiden und nur noch Rückmeldungen für Mängel nicht aber für Positives gegeben werden.
Bekommen Sie die Ihnen gebührende Anerkennung für Ihre konstant und verlässlich geleistete Arbeit? Oder wird es als selbstverständlich gesehen, dass gerade Sie alles im Betrieb kompensieren, das nicht im Lot ist?
Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Wie unterscheidet sich Ihr Arbeitsalltag den Sie heute leben von dem zu Beginn Ihrer ärztlichen Karriere?
Könnten Sie sich vorstellen bis zu Ihrer Pensionierung in Ihrem Arbeitsumfeld zu bleiben? Wenn nicht, was sollte sich ändern, damit Sie es sich vorstellen könnten?
Sehen Sie eine Möglichkeit, dass Ihre Standesvertretung etwas an Ihrer beruflichen Situation ändert? Bedeuten die Änderungen, die sich durch die Gehaltsreform ergeben haben für Sie bereits ein zufriedenstellendes Gehalt. Sind Sie zufrieden damit, wie das Arbeitszeitgesetz gelebt wird? Leben sie in Work-Life-Balance? Oder eher in Schieflage?
Die VAS nimmt die kommenden Ärztekammerwahlen zum Anlass die aktuelle Situation im Sinne eines Brainstormings zu evaluieren.
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Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!
Angestellte Fachärzte
Dr. Katharina Gordon