VAS – Vereinte Ärzte Salzburg- Gestalte mit uns!

Vergangenheit:

Inzwischen sind weitere 5 Jahre vergangen, viele neue Kollegen sind gekommen, und so möchte ich einen kurzen Rückblick geben über unsere Entstehung und unsere Intention, diesen Verein zu Gründen.

Die VAS ist ein Fusion aus der ehemaligen LAS – Liste angestellter Ärzte Salzburg – und dem SÄV – Salzburger Ärzteverband. Die LAS wurde in den frühen 90er Jahren ausgehend von einigen Ärzten der BHB Salzburg als Gegengewicht zur damals alleine bestehenden WGS – Wahlgemeinschaft der Salzburger Spitalsärzte – eine Vereinigung der Mittelbauärzte der SALK, gegründet. So ist es damals erstmals gelungen, auch Interessen der „Nichtlandesspitalärzte“ zu vertreten. Diese Konstellation hat schlussendlich über die Jahre dazu geführt, dass sich die Ziele und Interessen der LAS und WGS stark genähert haben und deshalb wurde auch die heute so erfolgreiche „Koalition“ in der Angestellten Kurie möglich. Der SÄV war seit vielen Jahrzehnten DIE standespolitische Vertretung der niedergelassenen Ärzte und äußerst erfolgreich, nicht nur auf Landesebene.

Beide Gruppierungen, LAS und SÄV, waren Mitglieder des Österreichischen Ärzteverbandes, und so kam es zu Überlegungen, diese beiden Vereine zu „fusionieren“, um gemeinsam noch effizienter für die Ärzteschaft eintreten zu können.

So wurde 2009 aus SÄV uns LAS die VAS: Ein gemeinsamer Verein aus Angestellten, vom jungen Turnusarzt bis zum alten OA, und Niedergelassenen, Hausarzt und Facharzt. Eine Interessens- und Standespolitische Vertretung, ein ganzes Berufslebend umfassend. So wurde die VAS 2012 zur stärksten Standespolitischen Vertretung der Salzburger Ärzte.

Gegenwart:

Diese Funktionsperiode war geprägt durch die Koalition der VAS und WGS und so konnten einige wichtige Ziele und Projekte umgesetzt werden. Es gab Aufgaben, die die gesamte Kammer betrafen, wie zum Beispiel die Übersiedelung der Kammer in die neuen Räumlichkeiten. Es war aber nicht nur eine „Übersiedelung“, es waren 2 komplette Bauprojekte, die die Kammer zu bewältigen hatte. Auch kam es zu organisatorischen Verbesserungen, zum Beispiel die Einführung des Ausbildungsstellenverwaltungstools welches maßgeblich von der Salzburger Ärztekammer forciert wurde und jetzt österreichweit Anwendung findet.

Andere Aufgaben betrafen ausschließlich die einzelnen Kurien: Eines der erfolgreichsten in der niedergelassenen Kurie sicherlich die Neuorganisation bei den Ärztebereitschaftsdiensten in der Stadt und am Land, weiters die Stellenplangarantie bis 2025, die auch für die Angestellten wichtig ist oder die zahlreichen neuen Kooperationsmöglichkeiten wie zum Beispiel Jobsharing, Übergabepraxis oder Gruppenpraxismöglichkeiten.

Das größte Projekt in der Angestellten Kurie war die Gehaltsreform verbunden mit der Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes bzw. den dazugehörenden Ruhezeitenregelungen. Es ist uns im Land Salzburg im Vergleich mit anderen Bundesländern ein ausgezeichneter Abschluss gelungen und das nicht nur in den SALK.

Ein Wermutstropfen bleibt für mich die Ausbildungsreform, hier wurden viele Möglichkeiten verpasst, hier ist auch noch sehr viel zu tun bzw. zu verbessern.

Auch innerhalb der einzelnen Referate wurden Projekte und Veranstaltungen umgesetzt und durchgeführt, wie zum Beispiel die Neugestaltung der Willkommensmappe hin zur USB-Stick Version, Veranstaltungen des Turnusärztereferates für unsere neuen Kollegen (z.B. Junge Ärzte in Salzburg) oder des Wahlärztereferates gemeinsam mit der Niedergelassenen Kurie (z.B. Arzthaftung und Aufklärung, Wahlarzt & Kassenverrechnung u.v.a)

Zukunft:

Erstmals wird in sogenannten „Sektionen“ gewählt. Diese Aufteilung wurde auf Grund der Ärztezahl (>3000) nötig und so wurden die beiden Kurien nochmals in 2 Sektionen aufgeteilt. Bei den Niedergelassenen in die Sektionen Fachärzte und Ärzte für Allgemeinmedizin, bei den Angestellten in die Sektionen Ärzte mit Jus practicandi und Ärzte in Ausbildung. Es besteht dadurch insbesondere für die jungen Kollegen in Ausbildung erstmals die Möglichkeit, sich besonders einzubringen. Ich darf auf den Artikel von Bernhard Schnöll „Spielen wir nicht die Zurückgezogenen!“ verweisen und die beiden Fragen „Brauchen wir die Ärztekammer ?“ und „Was bringt mir die Kammer denn eigentlich ?“ aufgreifen.

Die Frage nach der Notwendigkeit einer Ärztekammer ist nicht nur auf die Themen Servicestelle und Interessenvertretung zu beschränken. Meiner Meinung nach geht es vor allem um die Selbstverwaltung und politische Unabhängigkeit eines freien Berufstandes. Insbesondere wenn man sich die gesundheitspolitischen aber generell auch die politischen Entwicklungen der letzten Zeit vor Augen hält, ist eine starke Ärztekammer nötig. Stark ist die Kammer nur, wenn auch ihre Mitglieder hinter ihr stehen.

„Was bringt mir die Ärztekammer“ außer Kosten, provokant gefragt. Eine Interessensvertretung kann nur dann unabhängig von politischen Systemen funktionieren, wenn sie sich auch selbst finanziert. Trotzdem ist eine Diskussion über die derzeitige Kammerumlagenordnung nötig und sollte im besten Fall im Laufe der nächsten Kammerperiode zu einer nötigen Reform führen.

Viele Ideen hatten wir, einige konnten wir umsetzen, einige nicht, einige Ideen sind neuen Ideen gewichen und warten auf Umsetzung. Neue Ideen sind nötig!

Daher auch mein Aufruf: Gestaltet selbst, lasst euch nicht gestalten, spielt nicht die Zurückgezogenen – Spielt mit!

Dr. Eberhard Brunner

Angestellte Fachärzte
Dr. Eberhard Brunner